Medienpädagogisches Projekt: Life is Strange

Bezug zum Projekt


In der Zusammenfassung beider Episoden wird deutlich, dass das Spiel verschiedene Thematiken aufgreift. Der Rezipient erlebt durch seine Spielfigur, was es bedeutet von anderen Mitschülern, in diesem Fall Victoria und ihren Freundinnen, aufgezogen zu werden. Gleichzeitig kann er auf eine gewisse Distanz beobachten, wie die Freundin von Max, Kate Marsh, aufgrund eines pornografischen Videos, für das sie unfreiwillig unter Drogen gesetzt wurde, so weit gemobbt wird, dass sie versucht Suizid zu begehen.
Da er in der ersten Episode noch nicht weiß, dass das Video unfreiwillig gedreht wurde, bleibt es ihm offen, inwieweit er Mitleid mit Kate empfindet. Der Protagonistin Max werden nur wenige Informationen zu dieser Thematik geliefert, sodass es mehr darauf ankommt, mit welcher Einstellung der Spieler diese wenigen Informationen aufnimmt und daraufhin handelt. In der zweiten Episode wird Max schließlich von Kate darüber aufgeklärt. Auch hier liegt es wieder an dem Spieler, wie er diese neuen Informationen verarbeitet. Als Max schließlich mit dem Suizid-Versuch von Kate konfrontiert wird und es an dem Rezipienten liegt, sie zu retten, wird er gleichzeitig dazu gezwungen, sich mit den Folgen seiner Handlungen auseinanderzusetzen. Je nachdem wie sein Verhalten innerhalb beider Episoden Kate gegenüber war, kann er sie nun retten oder nicht.
Doch abgesehen von dieser Katastrophe, bietet das Spiel noch weitere Aspekte, die die Thematik des Mobbings aufgreifen. Max kann sich an ihren Peinigern rächen, als Victoria und ihre Freundinnen ihr den Weg in das Wohnheim versperren, und ein unfreiwilliges Foto von ihrer Peinigerin schießen. Als Victoria mit Farbe überdeckt und niedergeschlagen auf den Stufen des Wohnheims sitzt, liegt es an der Einstellung des Spielers, ob er es ihr gleichtut und sich über sie lustig macht, oder eine gewisse Reife zeigt, indem er sie trotz ihrer Angriffe tröstet. Hier wird der Spieler sofort mit den Folgen seiner Entscheidung konfrontiert. Nachdem Max dem Mädchen Trost gespendet hat, verbessert sich nicht nur die Beziehung der beiden, das Foto wird sogar wieder gelöscht.
Beide Aspekte, der Suizid und der Racheaspekt, bilden eine gute Grundlage für mein Projekt.
An dieser Stelle könnten jedoch viele Kritiker behaupten, dass Life is Strange auch viele weitere Themen, wie zum Beispiel den Konsum von Drogen, oder den Besitz einer Schusswaffe aufgreifen, die einen eher nicht so positiven Einfluss auf die Rezipienten haben können.
Aus diesem Grund möchte ich in meinem folgenden Abschnitt darauf eingehen, wie und warum Computerspiele pädagogisch wertvoll sein können und warum es wichtig, sie mithilfe aktiver Medienarbeit einzusetzen.

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